EEG-Neurofeedback-Training


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Die Sehnsucht nach Erfolgserlebnissen

Artikel über Gehirntraining mit Neurofeedback

Neben den Grundbedürfnissen nach Nahrung, Unterkunft und menschlicher Zuwendung haben wir zur Erhaltung eines gesunden Selbstwertgefühls auch ein natürliches Bedürfnis nach Erfolgserlebnissen. Selbst bei den ganz kleinen Kindern kann dies beobachtet werden. Ich kann mich erinnern, dass, als unsere mittlerweile 22-jährige und damit älteste Tochter das Laufen auf ebener Fläche beherrschte, sie sich darin übte, auf den niedrigen Treppenstufen im Garten fehlerfrei zu laufen. Sie war sichtlich mit dem Ergebnis zufrieden wenn sie eine "Runde" ohne Hinfallen geschafft hatte. Wir haben ein inneres Belohnungssystem wo wir uns für das geleistete unabhängig von äußeren Impulsen auf die Schulter klopfen. Wenn noch zusätzlich von außen Zuspruch kommt, dann freuen wir uns umso mehr. Beim ADS/ADHS Kind ist dieser Mechanismus notgedrungen gestört. Es kann sich selbst nicht belohnen für erbrachte Leistungen, weil die Leistungen eben häufig nicht erbracht werden können und der Zuspruch von außen bleibt nicht nur völlig aus sondern sie bekommen ständig Negativ- Feedback für ihre Missetaten. Und zu allem Überfluss erlernen sie dabei, dass Negativ- Feedback immer noch besser ist als überhaupt keine Zuwendung.

Betroffene Kinder sind durchaus fähig, sich sehr intensiv auf Videospiele, TV oder andere Dinge für die Sie sich interessieren, zu konzentrieren; sie können sich jedoch nur sehr schwer auf ihre schulische Arbeit konzentrieren. Ein Mensch mit ADS/ADHS produziert übermäßige Mengen von Theta Gehirnwellenmustern (4 - 7 Hz), die wie ein Nebel oder Filter wirken. Hohe Mengen von Stimulierung/körperliche Aktivität können den Nebel durchdringen und die Aufmerksamkeit aktivieren. Während ein Kind sich mit einem Videospiel auseinander setzt ist genügend Stimulierung in der Aktivität vorhanden um diese langsame "Filterwellen" zu durchdringen und die Aufmerksamkeit zu erregen. Währenddessen sie bei Aufgaben mit einer geringen Stimulierung wie Lesen, Hausaufgaben oder Aufgaben im Haushalt sie nicht genug Stimulierung aus dem Umfeld erhalten. Somit wird der Nebel nicht durchdrungen um die Erregung zu aktivieren und es ist fast unmöglich die Aufmerksamkeit gezielt zu richten. Die niedrige Stimulierung resultiert in Langeweile, die wiederum zu erhöhten wahllosen Aktivitäten führt.

Betroffene Kinder sind davon abhängig, vom Umfeld angeregt zu werden damit sie ihre Aufmerksamkeit richten können und sind unfähig sich selbst zu regulieren. Wenn nicht genug Stimulierung im Umfeld vorhanden ist, dann gehen sie auf die Suche nach Stimulierung. Das Kind wird dann zum Zappelphillip, unruhig, läuft in der Klasse herum, spricht mit dem Nachbarkind und stört allgemein. Diese Aktivitäten haben den Sinn die Stimulierung zu erhöhen um aus diesem Zustand der geringen Erregung heraus zu brechen. Neurofeedback ist hier ein ideales Werkzeug um den Betroffenen zu helfen, die physiologischen Unterschiede die bei ADS/ADHS vorhanden sind zu verändern, denn der Zustand ist auch für das Kind unbefriedigend.

Anhand eines alltäglichen Beispiels lässt sich das verdeutlichen, denn jeder ist zeitweilig diesem Zyklus ausgesetzt. Sie erinnern sich vielleicht an eine Erfahrung bei der Sie zu Mittag oder zu Abend essen, um dann an einer Schulung oder Besprechung teil zu nehmen. Während der Stoffwechsel des Verdauens einzugreifen beginnt fühlt man sich schläfrig und die Aufmerksamkeit lässt sich schwer richten. Man beginnt mehr Alpha-Gehirnwellen zu produzieren. Sie sind gezwungen dort zu sitzen, die Augen werden schwer und Sie sind so schläfrig, dass es schwer ist nicht einzuschlafen. Jetzt produzieren Sie mehr Thetawellen. Weil Sie so schläfrig und abwesend sind ist es nicht wahrscheinlich, dass die Information so gut ankommt und verarbeitet wird als wenn Sie voller Aufmerksamkeit und wach sind. Sie wollen dann vielleicht aufstehen, sich bewegen, eine Tasse Kaffee holen und etwas tun um aufzuwachen!

Dieses ist was mit dem ADS/ADHS Kind passiert. Während es dort in ein Umfeld mit geringer Stimulierung sitzt wie z.B. im Klassenzimmer, während den Hausaufgaben oder bei der Hausarbeit, dann produziert das Gehirn eine langsamere Gehirnwellenaktivität. Während die Thetawellen sich vermehren wird das Kind unruhiger, es steht auf und stört den Unterricht bei dem Versuch sich selber zu stimulieren und aus diesen Zustand der Untererregung heraus zu kommen. Sein Gehirn ist unterstimuliert und es versucht mehr Stimulierung zu produzieren um aufzuwachen. Und das Tragische hierbei ist, dass das Kind versucht sich selber einzuregeln, bekommt aber aus dem Umfeld Botschaften, dass es nicht in Ordnung ist was es tut, denn es ist aus dem Takt mit der übrigen Gruppe und wirkt als Störenfried. Sie sagen im Prinzip "stimuliere mich denn ich habe Schwierigkeiten mich selber zu stimulieren"; selbst wenn die Stimulierung sich als dramatisch erweist und letztendlich selbstschädigend ist.

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